Berlin/Brandenburg
dprg-journal.de

Verwaltungen sind keine Start-Ups − Kommunikation und digitale Transformation des Berliner Senats

Verwaltungen sind keine Start-Ups − Kommunikation und digitale Transformation des Berliner Senats

Am 9. Januar besuchten 40 Mitglieder der DPRG Landesgruppe Berlin-Brandenburg die Berliner Senatskanzlei. Staatssekretär Dr. Frank Nägele (Foto li.) sowie die Senatssprecherin Claudia Sünder (Foto re.) und ihre Stellvertreterin Kathi Seefeld luden zu einem informativen Austausch rund um das Thema Digitalisierung der Stadt ins Rote Rathaus von Berlin.

Schon zu Beginn der Veranstaltung machte der Staatssekretär klar, dass Digitalisierung für ihn ein undifferenziertes „Buzzword“ sei. „Verwaltungsprozesse, die nicht optimal funktionieren, kann man nicht digitalisieren und hoffen, dass sie dadurch besser werden. Wir sind kein Start-Up, bei dem sich jeder freut, wenn das Ergebnis beim zehnten Versuch fein ist. Wir müssen immer funktionieren“, sagte Nägele.

Dennoch macht die digitale Transformation natürlich auch vor den Städten und Kommunen nicht halt. Prozesse und Serviceangebote müssen sich verändern, neue Technologien eingesetzt und die Schnittstellen zum Menschen neu gedacht werden. Das allein erwartet der Bürger schon. So spricht Nägele auch nicht von der Stadt 4.0, sondern vom Bürger 4.0. Dessen Erwartungen muss die Administration bedienen können.

Staatssekretär Nägele erklärte, dass es aus dieser Betrachtung heraus zunächst sinnvoll sei, die Erwartungen der Bürger zu priorisieren und sich gleichzeitig die internen Prozesse anzuschauen, um sie zu optimieren. Die größte Hürde sei dabei die spezifische Struktur mit seinen 12 Bezirken. „Wir als Senat müssen aktiver die Bezirke in diesen Prozess treiben. Wir müssen Fachaufsichten definieren und ein gesamtstädtisches Interesse verankern. Nur so bekommen wir die notwendigen PS auf die Straße.“

Claudia Sünder, die neben ihrer Tätigkeit als Senatssprecherin auch in der DPRG-Landesgruppe Berlin-Brandenburg ehrenamtlich tätig ist, berichtete aber auch von Fortschritten. So arbeite die Pressestelle des Senats seit Kurzem mit einem Newsroomkonzept, in dem die Kollegen interdisziplinär Themen begleiten würden. Das sei neu und kulturprägend.

Verwaltungen sind zwar keine Start-Ups, können und sollten sich aber doch die eine oder andere Arbeitstechnik von diesen abgucken.

Autorin: Sabine Clausecker, Schatzmeisterin DPRG-Bundesvorstand, und Vorstand der Kommunikationsagentur CB.e Clausecker | Bingel AG, Berlin

 

Top Meldungen aus Berlin/Brandenburg