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10. «Emma»-Journalistinnenpreise an Renate Meinhof verliehen

Nordrhein-Westfalens Staatssekretärin Marion Gierden-Jülisch kritisierte bei der Verleihung in der Berliner Landesvertretung, dass 23 Prozent aller Frauen in den Medienberufen trotz der gleichen Tätigkeiten immer noch weniger Gehalt erhalten würden wie ihre männlichen Kollegen.

Berlin (ddp). Die Journalistin Renate Meinhof ist die Preisträgerin des 10. Journalistinnenpreises der Frauenzeitschrift «Emma». Meinhof erhielt die alle zwei Jahre verliehene und mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung am Montag in Berlin für ihren Beitrag «Alles bleibt anders» in der «Süddeutschen Zeitung». Laut Zeitschrift hatten sich 204 Journalistinnen mit 302 Beiträgen für den Preis beworben.

Nordrhein-Westfalens Staatssekretärin Marion Gierden-Jülisch kritisierte bei der Verleihung in der Berliner Landesvertretung, dass 23 Prozent aller Frauen in den Medienberufen trotz der gleichen Tätigkeiten immer noch weniger Gehalt erhalten würden wie ihre männlichen Kollegen. Insgesamt seien Frauen in den Redaktionen zwar auf dem Vormarsch, allerdings gebe es noch immer deutlich mehr Männer. In der Berichterstattung vieler Medien gebe es zudem leider immer noch ein Zerrbild der Gesellschaft, da die männliche Sichtweise überwiege.

Mit dem zweiten Preis wurde «Spiegel»-Redakteurin Barbara Hardinghaus für ihr Demografie-Porträt «Der Jahrhundertmensch» geehrt. Den dritten Preis teilen sich Christiane Kohl («Süddeutsche Zeitung»), Susanne Krieg («Geo») und Sonja Banze («Park Avenue»). Bei der Verleihung lasen die Schauspielerinnen Anna Thalbach und Eva Meckbach ausgewählte Passagen aus den prämierten Texten vor.

«Emma»-Gründerin und Herausgeberin Alice Schwarzer sagte, dass die Akzeptanz des Preises in den vergangenen 18 Jahren spürbar gestiegen sei. Zudem habe die Qualität der eingereichten Beiträge «einen Sprung gemacht». Besonders lobenswert sei die Tatsache, dass immer mehr Männer über die sogenannten «Frauenthemen, die ja eigentlich Menschenthemen sind», berichten.

Zum vierten Mal seit 1992 wurden auch drei Sonderpreise für männliche Journalisten ausgelobt. Die mit je 333 Euro dotierte Auszeichnung ging an Mario Kaiser und Dirk Kurbjuweit für ihre «Spiegel»-Artikel «Die Freiheit der anderen» und «Die Frauenrepublik» sowie an Florian Klenk für seinen «Zeit»-Beitrag «Die nackte Gewalt». Bei den Frauen erhielt zudem Susanne Schneider den Sonderpreis für ihren Text «Hurra, ich lebe noch» aus dem «Süddeutsche Zeitung Magazin» und die 20-jährige Pia Döhler von der «Neuen Presse Coburg» den Förderpreis für ihre Serie «Rollentausch - Frauen in Männerberufen».

Über die Vergabe des Preises hatte eine Jury entschieden, der in diesem Jahr neben Alice Schwarzer unter anderem auch TV-Moderatorin Marietta Slomka sowie die Schriftstellerin Julia Franck angehörten. Der Journalistinnenpreis wird seit 1990 vergeben. Das Land Nordrhein-Westfalen stiftet das Preisgeld.