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„Die 500“: Annika Joeres bewegt immer noch die Neugierde auf die Geschichte hinter der Fassade

Wer sind die Kolleginnen, die die Medien bewegen? Newsroom.de präsentiert „Die 500“, Medienmacherinnen aus den verschiedenen Bereichen, bei denen Leidenschaft für Medien mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammenkommt. Dazu gehört Annika Joeres.

Cannes - „Frauen müssen sie in Redaktionen mehr ranklotzen als die höher gestellten männlichen Alphatiere", sagt  Annika Joeres.

Zur Person: Annika Joeres, 35, freie Journalistin Südfrankreich.

 

Ihre Laufbahn begann Annika Joeres bei der taz. Heute arbeitet sie als freie Journalistin in Südfrankreich.

 

 

Ausbildungsweg und berufliche Stationen

Volontariat bei der taz, Chefin vom Dienst bei der taz in NRW, Korrespondentin in Düsseldorf für die Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau, seit 2011 freie Journalistin Südfrankreich, zunächst für dapd, jetzt: Spiegel Online, Die Zeit, Der Freitag, Eltern, die taz...

Auszeichnungen

Stipendiatin für den „european journalismfund“

Welche Erwartungen standen am Auftakt Ihrer beruflichen Laufbahn?

Annika JoeresDie Neugierde auf Menschen und ihre Schicksale. Ich wollte beschreiben, was den Leserinnen und Lesern meist verborgen bleibt – arme Kinder von reichen Eltern, Personen die erst aufgrund von Psychopharmaka depressiv wurden, der gewaltsame Alltag von V-Männern bei den Rechten...

Was bewegt und motiviert Sie heute in Ihrem Beruf?

Annika Joeres: Immer noch die Neugierde auf die Geschichte hinter der Fassade. Und darauf zu recherchieren, wie die größten politischen und menschlichen Entscheidungen meiner Erfahrung nach von kleinen persönlichen Zufällen bestimmt werden – einer Begegnung etwa, einem verpassten Bus...

Wer wäre Ihre Wunschverabredung für ein Geschäftsessen?

Annika Joeres: Kühne Frauen. Etwa die französische Philosophin Elisabeth Badinter, die mit jedem ihrer Aufsätze die Gesellschaft bewegt. Oder die Stromrebellin Ursula Sladek, die aus dem Nichts ihre sehr erfolgreichen Elektrizitätswerke Schönau gründete.

 

Newsroom.de präsentiert im Rahmen der Aktion "Die 500" engagierte Medienfrauen aus Journalismus, Verlagswesen, Medienmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, PR und Marketing, aus Print, TV, Web und Hörfunk. Ein Baustein für den Erfolg von Frauen in der Medienbranche ist auch ihre Sichtbarkeit. Diese Sichtbarkeit der Medienmacherinnen wollen wir mit "Die 500" steigern.

 

 

Ein Meilenstein meines bisherigen Lebens war...

Annika Joeres: …den Sprung von Düsseldorf nach Südfrankreich gewagt und nie bereut zu haben. In einem fernen Land finden sich noch spannendere Geschichten als in der Heimat – die Picassos im Pappkarton eines südfranzösischen Rentnerpaares, die deutschen Gestrandeten in der Festivalstadt Cannes.

Man sagt mir nach, ich sei...

Annika Joeres: ... ein CvD sagte mir mal, ich schreibe so schnell wie 500 Chinesen.

Und dass ich ein Gespür für packende Themen habe.

Frauen sind die…

Annika Joeres: …ebenso so guten Journalistinnen wie Männer. Nicht mehr und nicht weniger. Weil ihnen das aber häufig nicht zugetraut wird, müssen sie in Redaktionen mehr ranklotzen als die höher gestellten männlichen Alphatiere.

Die Fragen an Annika Joeres stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.