Journalistenpreise
KNA

Evangelischer Medienpreis für Peter Kloeppel und Film über Margot Friedländer

Zum 40. Mal verleiht die evangelische Kirche in diesem Jahr den Robert Geisendörfer Preis. Auszeichnungen gibt es in diesem Jahr unter anderem für Produktionen zu Fanatismus, Familie und Fake News.

Hamburg (KNA) – In Hamburg ist am Dienstagabend zum 40. Mal der Robert Geisendörfer Preis für Hörfunk-, Fernseh- und Online-Produktionen verliehen worden. Insgesamt acht Projekte zeichneten die Jurys mit dem Medienpreis der evangelischen Kirche in Deutschland aus. Schon im Vorfeld der Preisverleihung war bekanntgegeben worden, dass der Sonderpreis der Jury in diesem Jahr an den Fernsehjournalisten Peter Kloeppel geht.

 

Die Jury will damit das langjährige Engagement des RTL-Moderators würdigen. Er habe über drei Jahrzehnte das Bild der Senders geprägt. Die journalistische Seriosität der ehemals von Kloeppel moderierten Nachrichtensendung „RTL aktuell“ werde mit einer konstanten Reichweite belohnt und sei ein Beleg für das Funktionieren des dualen Rundfunksystems in Deutschland.

 

Im Bereich Hörfunk gehen die Auszeichnungen an Karen Muster für ihr Hörstück „Arschlochmama“, in dem die Journalistin und Mutter dem Publikum schonungslose Einblicke in ihren Familienalltag gewährt. Außerdem zeichnet die Jury unter ihrem Vorsitzenden, Kirchenpräsident Volker Jung, die Radio-Bremen-Produktion „(Erzähl mir von den) Stätten des Schreckens“. Dafür hat Florian Bänsch bislang unveröffentlichtes Interviewmaterial mit Holocaust-Überlebenden aus den Archiven des Senders aufbereitet.

 

Online-Preis für TikTok-Format

Bei den Fernsehproduktionen gehen die Preise an Hannah und Raymond Ley für ihre Dokudrama „Ich bin! Margot Friedländer“ über das Leben der Holocaustüberlebenden und an die Verantwortlichen des Fernsehfilms „Wir haben einen Deal“ über sexualisierte Gewalt an Kindern im Sport. Der Film mache mit Mitteln der Fiktion Wahrheit über die Zusammenhänge von Tätern, Taten, Betroffenen und Beteiligten sichtbar, lobte die Jury in ihrer Begründung.

 

Im Netz zeichnet die Jury die SWR-Podcastserie „V13 - Die Terroranschläge von Paris“ von Leonhard Koppelmann aus, die die islamistischen Anschläge vom November 2015 rekonstruiert. Außerdem erhält das Team des TikTok-Kanals Fakecheck einen der Preise.

 

Eine besonders zusammengestellte Jury unter dem Vorsitz des Theologen Udo Hahn befasste sich außerdem mit dem Bereich Kindermedien. Hier gehen die Preise an den Kinder-Podcast „Was ist Antisemitismus“ von Deutschlandfunk Kultur und an die RTL-Produktion „Neue Geschichten vom Pumuckl“.

 

Die Auszeichnung ist nach dem christlichen Publizisten Robert Geisendörfer benannt, der auch Fernsehbeauftragter des Rates der evangelischen Kirche in Deutschland war. Der Preis wird seit 1983 vergeben. Die Auszeichnungen sind, abgesehen vom undotierten Sonderpreis, jeweils mit 5.000 Euro dotiert.