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Holger Fröhlich für sein Spinnennetz ausgezeichnet

Holger Fröhlich für sein Spinnennetz ausgezeichnet Holger Fröhlich (Foto: Juha Hansen)

Der „brand eins“-Wirtschaftsredakteur wurde mit einem Journalismuspreis auf dem Gebiet Informatik ausgezeichnet. Er hatte aufgezeigt, wie im Internet mit Daten Geld verdient wird. Der Hauptpreis wurde zweigeteilt.

Saarbrücken – Das saarländische Wirtschaftsministerium verleiht in Zusammenarbeit mit dem Saarland Informatics Campus den Journalismuspreis Informatik. Mit dem Hauptpreis wurde ein Artikel aus dem Wirtschaftsmagazin „brand eins“ und dem Magazin „MIT Technology Review“ ausgezeichnet.

 

In der Kategorie „Text“ hat die Jury in diesem Jahr entschieden, den Preis in zwei gleichwertige Hauptpreise zu teilen (jeweils 2.500 Euro). Ausgezeichnet werden Holger Fröhlich für den Artikel „Im Spinnennetz“, erschienen in der Wirtschaftszeitung „brand eins“, und Wolfgang Stieler für den Artikel „Der Geist in der Maschine“ im Magazin „Technology Review“.

 

Die Begründungen der Jury zum Beitrag von Holger Fröhlich: „Das Internet ist nur kostenlos, weil andere damit Geld verdienen. Dieses bekannte, aber ungemütliche Faktum wird bei der Nutzung von Online-Anwendungen wie Suchmaschinen, sozialen Netzwerken oder Navigationsapps oftmals verdrängt. Denn wer solche Dienste verwendet, wird selbst zur Ware – und zwar auf einem globalen, „AdTech“ genannten Schattenmarkt. Holger Fröhlich analysiert in seinem packend geschriebenen Artikel die Missstände dieses entfesselten Marktes für personalisierte Werbung und zeigt etwa auf, wie in Millisekunden vollkommen automatisiert detaillierte Persönlichkeitsprofile an hunderte Datenhändler weltweit versteigert werden. Der Artikel sensibilisiert für ein höchst relevantes Problem und wendet sich damit an einen großen Adressatenkreis. Die umfassende Recherche wird durch zahlreiche Beispiele lebendig und zeigt auch positive Gegenbeispiele auf, die belegen, dass die AdTech-Branche nicht zwingend derart räuberisch sein muss.“

 

Der Journalismuspreis Informatik wurde 2006 erstmalig ausgelobt und ist insgesamt mit 16.000 Euro dotiert. Die Preisgelder der Hauptpreise in den drei jeweils mit 5.000 Euro dotierten Kategorien „Text“, „Audio“, und „Video und Multimedia“ stiftet das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie. Zudem stiftet das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in diesem Jahr erneut einen mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis. Ziel des Journalismuspreises Informatik ist, qualitativ hochwertige Berichterstattung über Themen der Informatik zu fördern.

Insgesamt bewertete die Jury in diesem Jahr 70 Beiträge, darunter 44 in der Kategorie Text, 15 in der Kategorie Audio und elf in der Kategorie Video und Multimedia.


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