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Früherer HNA-Chefredakteur Horst Seidenfaden ist tot

Früherer HNA-Chefredakteur Horst Seidenfaden ist tot Horst Seidenfaden (Foto: privat / HNA)

In der Region und in der Medienbranche genoss Horst Seidenfaden hohes Ansehen. Nun ist der frühere Chefredakteur der „Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen“ im Alter von 68 Jahren gestorben.

Kassel – Der frühere langjährige Chefredakteur der Zeitung „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA), Horst Seidenfaden, ist tot. Er sei am Donnerstag unerwartet im Alter von 68 Jahren im Krankenhaus gestorben, hieß es in einem Nachruf der HNA vom Freitag. „Diese Nachricht trifft uns alle wie ein Hammerschlag.“

 

Horst Seidenfaden habe die HNA-Medien nicht nur über Jahre, sondern über Jahrzehnte geprägt und sei dafür weit über Nordhessen hinaus in der deutschen Journalistenszene geschätzt worden. So wurde er 2019 zusammen mit zwei weiteren HNA-Redakteuren beim Wächterpreis für eine Recherche zu den Ursachen und Hintergründen des Millionendefizits der Kunstausstellung documenta 14 im Jahr 2017 mit dem dritten Preis ausgezeichnet.

 

Seidenfaden arbeitete mehr als 30 Jahre als Redakteur für die HNA. Er hatte bei der Zeitung zuvor in seiner Geburtsstadt Kassel volontiert. Nach verschiedenen Führungsaufgaben in der Redaktion stieg er 2002 zum Chefredakteur auf. Er richtete das Blatt seither konsequent auf das Lokale aus. Zum Jahresende 2017 schied er bei der HNA aus. Die Zeitung erscheint im Verlag Dierichs und gehört zur Ippen-Gruppe.

 

„Zeitungsmachen, täglich aufs Neue, auf Unverhofftes reagieren, neue Projekte angehen – das war seine Leidenschaft“, hieß es in dem Nachruf weiter. „Unvergessen seine Idee, täglich regionale Nachrichten für den Offenen Kanal aus der Lokalredaktion heraus zu senden. Gesagt, getan, absolut unkonventionell, aber niemals langweilig.“ Wie nur wenige in der Branche habe er früh den Bedeutungsgewinn digitaler Medien erkannt und den Aufbau eines umfangreichen Online-Auftritts vorangetrieben.

 

„Von seiner Redaktion verlangte er viel, setzte Veränderungen mit harter Hand durch, setzte sich zugleich für sein Team ein.“ Seidenfaden sei eben nicht einfach nur der coole, abgebrühte Redaktionsmanager gewesen, sondern ein im Kern emotionaler und empathischer Mensch. Auch nach dem Ausscheiden bei der HNA vor sieben Jahren sei Seidenfaden rastlos geblieben und habe etwa in Norddeutschland für einen Zeitungsverlag gearbeitet, Kurse an der Universität Kassel gegeben, ein Online-Angebot aufgebaut und Bücher geschrieben.