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Syrien: Kein Visum für CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen

Nur sieben Tage durfte Frederik Pleitgen, deutscher Korrespondent des US-amerikanischen Nachrichtensenders CNN, aus der syrischen Hauptstadt Damaskus berichten. Dann musste er das Land verlassen.

Berlin - "Wir hatten ein offizielles Visum, sind von Beirut über die Autobahn nach Damaskus gefahren. Das Visum galt für sieben Tage. Normalerweise wird das Visum für drei, vier weitere Tage verlängert. Das war diesmal nicht der Fall", bedauert Frederik Pleitgen.

In der CNN-Mediensendung "Reliable Sources" erklärte Pleitgen am Sonntag Moderator Brian Stelter, im Hauptberuf Medienredakteur der "New York Times", warum das Visum nicht verlängert wurde.

 

CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen erklärte am Sonntag im Gespräch mit Brian Stelter, warum er Syrien verlassen musste. Foto: Screenshot

 

 

"Uns wurde gesagt, dass das Visum nicht verlängert werde könne, weil so viele Medien ins Land kommen würden", sagt Pleitgen.

Jedoch könne er nicht beurteilen, ob nicht vielleicht die CNN-Berichterstattung die syrische Regierung verärgert haben könnte und das Visum daher nicht verlängert worden sei.

Im Gespräch mit Stelter erklärte Pleitgen auch, wie er nun von Beirut aus Fakten verifiziert: "Wir versuchen, gute Kontakte zu allen Seiten, zu Offiziellen, zu Oppositionellen, zu unabhängigen Beobachtern zu haben. Zu Menschen, mit denen wir auch vor Ort arbeiten würden, wenn wir in Damaskus wären", so Pleitgen.

Doch er bedauert: "Erster Verlierer im Krieg ist die Wahrheit."

Laut "Reporter ohne Grenzen" gilt Syrien als das derzeit gefährlichste Land der Welt für Journalisten und Medienaktivisten. Im syrischen Bürgerkrieg sind inzwischen mehr als 100 Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet worden.

Deutsche Medien sind nach Newsroom.de-Informationen derzeit nicht mit eigenen Korrespondenten offiziell vor Ort in Syrien.

Bülend Ürük

 

 

 

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