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2024 wird "Jahr der Nachricht" gegen Desinformation

Welche Medien sich beteiligen.

Berlin (dpa) − Mehrere Medienhäuser und weitere Partner wollen 2024 mit einer gemeinsamen Aktion auf die Bedeutung von vertrauenswürdigen Informationen aufmerksam machen. Ziel sei es auch, für sicheren Umgang mit Nachrichten zu werben, teilten die Beteiligten am Donnerstag bei der Vorstellung in Berlin mit.

 

Zur Aktion „Jahr der Nachricht“ gehören zum Beispiel tägliche Social-Media-Aktionen, bei denen Schulklassen mitmachen, Workshops und Partnerprojekte zwischen Schulen und Lokalredaktionen sowie eine Kommunikationskampagne.

 

Partner der vor Jahren entstandenen Medien-Initiative #UseTheNews − diese war von der Deutschen Presse-Agentur und der Freien und Hansestadt Hamburg initiiert worden − wollen sich mit ihren Aktionen zum „Jahr der Nachricht“ vor allem an jüngere Leute richten, um Medienkompetenz zu stärken.

 

Das „Jahr der Nachricht“ wird von mehreren Medien unterstützt, dazu zählen unter anderem die öffentlich-rechtlichen Häuser ARD und ZDF, sowie private Medien wie RTL/ntv, „Der Spiegel“ oder die Funke Mediengruppe. Auch Verlegerverbände, Medienregulierer, die Bundeszentrale für Politische Bildung, das Leibniz-Institut für Medienforschung sowie die Madsack-Stiftung und die Zeit-Stiftung zählen dazu. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der dpa, Peter Kropsch, betonte, angesichts der Bedeutung des Themas strebten die Initiatoren ein möglichst breites Bündnis auch über den Kreis von #UseTheNews hinaus an.

 

Die Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, Julia Becker, teilte für den Leitungskreis des #UseTheNews-Kuratoriums mit: „Desinformation und Fake News, die zunehmenden tätlichen Angriffe auf Journalist*innen, der wirtschaftliche Druck auf unabhängige Medien: all das gefährdet die Presse- und Meinungsfreiheit.“ Man wolle erfahrbar machen, wie wichtig zuverlässig recherchierte, der Wahrheit verpflichtete Nachrichten für unser Zusammenleben sind.

 

Der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Kai Gniffke äußerte sich ähnlich: „In Zeiten von Künstlicher Intelligenz und Deepfakes ist die Antwort auf die Frage, „Was ist Wirklichkeit und was Fälschung?“ alles andere als einfach.“ Die Aktion stehe für einen gemeinsamen, medienübergreifenden Einsatz für demokratischen Diskurs und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

Der Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, Carsten Brosda (SPD), verwies hierauf: „Die Ergebnisse aktueller Studien zu Desinformation, zu Defiziten bei der Nachrichtenkompetenz und zu einem gewachsenen Misstrauen in Medien sind alarmierend. Uns droht die gemeinsame Faktenbasis für den demokratischen Diskurs abhanden zu kommen, und damit eine Grundlage unserer liberalen Demokratie.»