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SPD-Schatzmeister plädiert für Qualitätsjournalismus und will Debatte

Als Miteigentümerin von Zeitungen ist die SPD hautnah mit dem digitalen Wandel im Verlagsgeschäft konfrontiert. Um die Qualität zu halten, will die Partei von ihren Blättern nicht nur Rendite sehen.

Hamburg (dpa) − Die SPD will angesichts der digitalen Umwälzungen im Journalismus eine gesellschaftliche Debatte anstoßen. „Es ist eine ernste Gefahr für das deutsche Gemeinwesen, wenn hochwertiger Journalismus an Boden verliert“, sagte SPD-Schatzmeister Dietmar Nietan am Dienstag bei der Jahres-Pressekonferenz der SPD-Medienholding DDVG in Hamburg.

 

Demokratische Willensbildung benötige einen starken, unabhängigen Journalismus. Es müsse das gesellschaftliche Bewusstsein wachsen, dass für guten Journalismus auch gut ausgebildete Journalisten erforderlich seien, die Zeit und Mittel für Recherchen zur Verfügung hätten. 

 

„Wir müssen einen Preis für Qualität verlangen, sonst können wir sie nicht herstellen“, sagte Nietan. Investitionen in hochwertigen Journalismus müssten rentabel sein. Der Bundestagsabgeordnete kontrolliert als Schatzmeister der Partei auch die DDVG, in der die SPD im wesentlichen ihre Medienbeteiligungen gebündelt hat. Dabei handelt es sich mit Ausnahme der „Neuen Westfälischen“ um Minderheitsbeteiligungen, zum Beispiel an den „Cuxhavener Nachrichten“, der „Neuen Presse“ oder der Verlagsgesellschaft Madsack.

Von ihrer Beteiligungsgesellschaft erhält die SPD in diesem Jahr wie in den Vorjahren 1,5 Millionen Euro als Gewinnausschüttung. Dabei ging das Betriebsergebnis (Ebitda, vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) im vergangenen Jahr von 9,4 auf 4,6 Millionen Euro zurück, vor allem wegen der Einführung des Mindestlohns, den die SPD politisch durchgesetzt hat. „Für uns steht nicht eine kurzfristig hohe Rendite im Vordergrund, sondern die nachhaltige Wertsicherung“, sagte Nietan.