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Der Verleger, die Kinder, die Firma, der Geburtstag

Der Verleger, die Kinder, die Firma, der Geburtstag Hubert Burda mit seinen Kindern Elisabeth und Jacob. Foto: Burda

Was Hubert Burda mit 85 noch wichtig ist.

München/Offenburg (dpa) − Verleger Hubert Burda blickt zum 85. Geburtstag auf seine Wurzeln zurück. „Ich bin dankbar, dass die Lebenswerke meiner Eltern mir einst als Pfand anvertraut wurden“, hieß es in einem Statement. „Dass es über die Jahrzehnte geglückt ist, diesem Vertrauen gerecht zu werden und dieses Pfand zu mehren, das ist das große Verdienst von allen Mitarbeitenden in diesem Familienunternehmen.“

 

Burda prägt mit seinen Zeitschriften wie dem Nachrichtenmagazin „Focus“ und der Illustrierten „Bunte“ seit Jahrzehnten die deutsche Medienlandschaft. Er investierte frühzeitig und massiv ins Digitale. Am Sonntag (9.2.) feiert Burda seinen 85. Geburtstag. Der Medien- und Digitalkonzern Hubert Burda Media in München und Offenburg ist zu 100 Prozent in Familienhand und soll es auch bleiben.

 

Die Kinder übernehmen

 

Jüngst war bekanntgeworden, dass Burda sich zurückzieht und seine Kinder Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda seit 1. Februar stärker in den Vordergrund treten. In seinem jüngsten Statement hieß es dazu: „Mit besonderer Freude erfüllt es mich, dass ich dieses Pfand, dieses wunderbare Unternehmen, jetzt an meine Kinder Elisabeth und Jacob weitergeben kann. Dass sich die beiden entschieden haben, die unternehmerische und verlegerische Verantwortung zu übernehmen und Burda in herausfordernden Zeiten in die Zukunft zu führen, macht mich stolz und erfüllt mich mit großer Zuversicht.“

 

Künftig lenkt die vierte Generation der Familie Burda das seit 1903 publizistisch tätige Familienunternehmen mit knapp 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz mit rund 2,8 Milliarden Euro (2023). Die Kinder entstammen der Ehe von Burda mit Schauspielerin Maria Furtwängler (58). Das Paar trennte sich vor Jahren. Für die operative Geschäftsführung sind die Familienmitglieder nicht verantwortlich, sondern ein Vorstand.

 

Nähmagazin und „Bambi“

 

Mit dem Namen Burda verbindet man vieles: neben „Focus“ und „Bunte“ das Mode- und Nähmagazin „Burda Style“, die Fashion-Zeitschrift „Elle“ oder das vor allem in Ostdeutschland beliebte Magazin „Superillu“. Auch die glamouröse Medienpreis-Gala „Bambi“ und die Münchner Innovationskonferenz DLD (Digital, Life, Design) prägen das Image des Verlags.

 

Burda, der in Heidelberg geboren wurde, studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Soziologie und promovierte in den 1960er Jahren. Nach einer Erbschaftsteilung mit seinen Brüdern Franz und Frieder übernahm Burda in den 1980er Jahren die Geschäfte mit 15 Zeitschriften. Er machte aus dem süddeutschen Verlagserbe seiner Eltern Aenne und Franz Burda einen international agierenden Konzern.

 

2017 hat ihn die "Kress"-Redaktion mit dem "Sonderpreis für das Lebenswerk" ausgezeichnet. Der Verleger habe die Branche über Jahrzehnte geprägt. Seine Einstellung „stets neugierig zu sein, lebenslang zu lernen und den Wandel als ständigen Begleiter zu begreifen“ sei gerade in herausfordernden Zeiten Vorbild und Ansporn.

 

Dem ist aus aktuellem Anlass noch hinzuzufügen: Alles gute zum Geburtstag und noch viele gesunde Jahre!