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Telekom-CEO Tim Höttges ist erneut bester Redner

Telekom-CEO Tim Höttges ist erneut bester Redner Timotheus Höttges (Foto: Deutsche Telekom)

Der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) hat wieder die Redebeiträge der CEOs auf den Hauptversammlungen der Dax-Konzerne analysiert. Timotheus Höttges, Vorstandschef der Deutschen Telekom, hat BMW-Boss Oliver Zipse und Mercedes-Benz-CEO Ola Källenius auf die Plätze verwiesen.

Seit 2014 nehmen erfahrene VRdS-Analysten die Reden in Hinblick auf Qualität und Wirkung unter die Lupe und bewerten sie anhand von Kriterien, die auf der Webseite des Verbands zu finden sind. Die beste Rede hielt nach dem Urteil der 25 Experten Höttges, der den Spitzenplatz seit 2017 ohne Unterbrechung hält. Die Auto-Vorstände Zipse und Källenius belegten wie im Vorjahr die Ränge zwei und drei. Reinhard Ploss (Infineon) nimmt in dem Ranking Platz vier ein, Roland Busch von Siemens Platz fünf.

 

Höttges und seinem Kommunikationsteam gelinge eine rundum ansprechende, informative, glaubwürdige und zugleich sympathische Darstellung der relevanten Unternehmensthemen, urteilen die Rhetorik-Fachleute. Besonders hoch sei ihm anzurechnen, dass er auch Themen offensiv aufgreife, mit denen das Unternehmen in der öffentlichen Kritik steht. So habe der Telekom-Chef gleich zu Beginn anhand eines eigens angefertigten Zug-Modells über die Probleme mit dem Handy-Empfang in ICE-Zügen berichtet.

 

"Insgesamt werden die Reden von Jahr zu Jahr besser. Belebende Elemente wie Storytelling und Aussagen zur gesellschaftlichen Rolle der Unternehmen machen die Beiträge zunehmend auch für ein breites Publikum interessant", sagt VRdS-Präsidentin Jacqueline Schäfer. Bei den Newcomern im Dax besteht allerdings offenbar noch Nachholbedarf. Denn, so VRdS-Präsidiumsmitglied Peter Sprong: "Keines der zehn neu im DAX vertretenen Unternehmen landete auf Anhieb unter den Besten. Das zeigt: Rhetorische Spitzen-Leistungen erfordern ein hohes Maß an Professionalisierung. Die traditionelle Innensicht auf die Unternehmensthemen muss durch eine fokussierte und obendrein anschauliche Darstellungsweise ersetzt werden. Das erfordert innerhalb der Unternehmen ein Umdenken, braucht Expertise, Training und besonders Zeit."

  

Eine weitere Besonderheit der Hauptversammlungssaison 2022 waren laut VRdS die Stellungnahmen zum Krieg in der Ukraine. Sie fehlten demnach bei keiner der 40 Reden, fielen jedoch in Umfang und Tonalität recht unterschiedlich aus. "Die meisten Unternehmen zeigen eine klare Haltung und finden deutliche Worte, mit denen sie den Krieg verurteilen", konstatiert Sprong. Zurückhaltender äußert man sich dort, wo besondere Abhängigkeiten bestehen oder rechtliche Aspekte etwa mit Blick auf eigene Beschäftigte in Russland eine Rolle spielen.

Eine weitere Besonderheit der Saison 2022: Erstmals trat auch eine Frau als CEO ans Rednerpult. Die neue Merck-Chefin Belén Garijo sprach auf Englisch und wurde simultan übersetzt, was die Vergleichbarkeit im Feld der Wettbewerber erschwerte. Mit einem souveränen und kompetenten Auftritt schaffte sie es dennoch auf Anhieb auf einen der Spitzenplätze im oberen Viertel.

 

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