Pressefreiheit
Newsroom – Henning Kornfeld

Iran setzt Deutsche Welle, Johannes Boie und Alexandra Würzbach auf Sanktionsliste

Iran setzt Deutsche Welle, Johannes Boie und Alexandra Würzbach auf Sanktionsliste „Bild“-Chef Johannes Boie ist im Iran nicht willkommen.

Der Iran hat als Reaktion auf Strafmaßnahmen europäische Politiker und Einrichtungen auf eine Sanktionsliste gesetzt. Dort stehen auch die Namen der „Bild“-Chefredakteure Johannes Boie und Alexandra Würzbach sowie die persischsprachigen Abteilungen der Deutschen Welle.

Teheran – Das iranische Außenministerium hat die Liste am Mittwoch veröffentlicht. Neben den deutschen Medien und Medienschaffenden ist dort auch Radio France Internationale verzeichnet, der Auslandsdienst des öffentlichen Hörfunks in Frankreich. Die Sanktionen umfassen Einreisesperren und das Einfrieren von Vermögen. 

 

„Bild“-Chef Boie reagierte auf Twitter auf die Strafmaßnahme der Iraner: „Der Terrorstaat Iran hat meine Kollegin Alexandra Würzbach & mich auf eine Sanktionsliste gesetzt“, schreibt er dort. „Die Angst vor freier Presse und die Wut über unsere Iran-Berichterstattung muss grenzenlos sein“.

 

Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg, sagte, das Regime im Iran bedrohe bereits seit längerer Zeit die Kolleginnen und Kollegen in der Farsi-Redaktion und ihre Familien. „Das ist nicht hinnehmbar“, so Limbourg. Das Regime fördere Terrorismus nach innen und nach außen. „Ich erwarte, dass die Politik in Deutschland und Europa den Druck auf das Regime erhöht. Dass wir nun auf einer solchen Liste stehen, wird uns nicht davon abhalten, unsere Nutzerinnen und Nutzer im Iran mit verlässlichen Informationen zu versorgen“.

 

Die Strafmaßnahmen der EU gegen iranische Sicherheitsbehörden sind eine Reaktion auf die gewaltsame Unterdrückung von Protesten im Iran.