Pressefreiheit
KNA

Kubanischer Journalist nach drei Jahren Haft frei

In Kuba erstickt die Willkür des kommunistischen Regimes die Pressefreiheit. Die Entlassung eines bekannten Journalisten aus dem Gefängnis freut Aktivisten. In seinem Land darf er aber nicht mehr arbeiten.

Havanna/Miami (KNA) Nach fast drei Jahren Haft in Kuba ist am Mittwoch (Ortszeit) der regierungskritische Journalist Lazaro Yuri Valle Roca (61) aus der Haft entlassen und in die USA zwangsausgebürgert worden. Das berichtet das Portal „Diario de Cuba“ unter Berufung auf das Kubanische Institut für Meinungs- und Pressefreiheit (ICLEP). Seine Freilassung und Abschiebung nach Miami erinnere daran, wie wichtig Wachsamkeit und internationaler Druck im Kampf für Menschenrechte und Meinungsfreiheit seien, kommentierte ICLEP-Direktor Normando Hernandez die Ankunft des kubanischen Journalisten in Florida.

 

Valle Roca war den Angaben zufolge 2021 verhaftet und später zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil er ein Video davon verbreitete, wie Aktivisten im Zentrum von Havanna regierungskritische Flugblätter von einem Dach warfen. Er ist ein Neffe des im vergangenen Jahr verstorbenen Oppositionspolitikers Vladimiro Roca und Enkel des kommunistischen Politikers Blas Roca Calderio (1908-1987), der ranghohe Funktionen innerhalb des kubanischen Machtapparates um Fidel Castro ausübte.

 

Kuba wird von einer schweren Versorgungskrise und innenpolitischen Protesten erschüttert. Allein seit Ausbruch der historischen Sozialproteste 2021 haben rund 300.000 Menschen Kuba in Richtung USA verlassen, das entspricht etwa drei Prozent der Bevölkerung. Die Justiz hatte daraufhin gegen Demonstranten lange Haftstrafen verhängt, oppositionelle Künstler, Medienschaffende und Aktivisten zwangsausgebürgert.