Pressefreiheit
dpa

Reporter ohne Grenzen sieht Pressefreiheit in Europa verschlechtert

Reporter ohne Grenzen sieht Pressefreiheit in Europa verschlechtert Pressefreiheit ist weltweit bedroht. Nicht nur in der Türkei. Foto: flickr/Alte Wilde Korkmännchen

Deutschland sei zwar um zwei Plätze nach oben auf Rang 13 gerückt. Dies liege aber vor allem daran, dass die Pressefreiheit in anderen Ländern stärker abgenommen habe.

Berlin (dpa) − Die Lage der Pressefreiheit in Europa hat sich aus Sicht von Reporter ohne Grenzen verschlechtert. „Die systematische Hetze gegen Journalistinnen und Journalisten hat dazu geführt, dass Medienschaffende zunehmend in einem Klima der Angst arbeiten“, erklärt die Organisation in ihrem Bericht zur Rangliste der Pressefreiheit 2019.

 

Dies betreffe vor allem Länder, in denen sich Journalisten bisher im weltweiten Vergleich eher sicher fühlen konnten. „Zu den Regionen, in denen sich die Lage am stärksten verschlechtert hat, gehört Europa. Auch die USA sind auf der Rangliste nach unten gerutscht“, schreibt Reporter ohne Grenzen.

 

Deutschland sei zwar um zwei Plätze nach oben auf Rang 13 gerückt. Dies liege aber vor allem daran, dass die Pressefreiheit in anderen Ländern stärker abgenommen habe. „Die Zahl der tätlichen Angriffe gegen Journalistinnen und Journalisten ist in Deutschland 2018 gestiegen.“ Reporter ohne Grenzen zählte mindestens 22 Fälle im vergangenen Jahr, davor waren es 16 Angriffe. Zu Gewalt sei es insbesondere am Rande rechtspopulistischer Veranstaltungen und Kundgebungen gekommen.

Am freiesten können Journalisten in Norwegen, Finnland und Schweden arbeiten. Am Ende der Skala von Reporter ohne Grenzen finden sich Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan.

 

Die USA sind im Ranking um drei Plätze auf die Nummer 48 zurückgefallen. Dort zeige „die Hetze Wirkung, mit der Präsident Donald Trump kritische Medien seit seinem Amtsantritt überzieht“, so Reporter ohne Grenzen. „Nie zuvor erhielten Journalistinnen und Journalisten − von Trump als „Volksfeinde“ diffamiert − so viele Mord- und Bombendrohungen wie 2018.“