Strategie

Digitaler Textildruck: Wo ist der Markt?

Der Textildruck bietet Wachstumschancen. Druckereien müssen allerdings wissen, wie sie genutzt werden können – und wie viel Geld dafür nötig ist.

Es war es die Mode-Industrie, die beim digitalen Textildruck den Stein ins Rollen brachte, um – dem Trend der Individualisierung folgend – maßgeschneiderte und individuelle Produkte schnell und günstig herzustellen.

Inzwischen hat sich dieser Trend auf Innendekorationen, Heimtextilien und sehr viel mehr ausgedehnt. Ein Markt im Umbruch Diese Industrie macht nach Zahlen des Marktforschers InfoTrends weltweit einen Jahresumsatz von über 1,5 Billionen US-Dollar an Bekleidung und Accessoires wie Schals oder Krawatten.

Amerikaner neigen auch gerne schon einmal zum Übertreiben, aber auch Statista aus Deutschland nennt rund 500 Milliarden Euro Marktvolumen. Insgesamt lag das Marktvolumen von Bekleidung und Textilien im Einzelhandel in Deutschland 2017 bei rund 66 Milliarden Euro – bei einem Wachstum von etwa 1,5 Prozent. Dabei wuchs der Umsatz im Versandbeziehungsweise Onlinehandel um rund 8 Prozent. Der gesamte Distanzhandel kommt damit auf einen Marktanteil von rund 21 Prozent.

Das Thema E-Commerce spielt beim Marktwachstum ebenfalls eine erhebliche Rolle. Es handelt sich also in jedem Fall um einen ganz gewaltigen Markt. Und der befindet sich im Umbruch. 2014 belief sich das gesamte Produktionsvolumen bedruckter Textilien auf mehr als 35 Milliarden Quadratmeter, ebenfalls nach Angaben von InfoTrends. Die wurden und werden noch immer vorwiegend mit Rollensiebdruckmaschinen hergestellt.

In diesem Industriesegment sind digitale Drucksysteme allerdings seit einiger Zeit auf dem Vormarsch. Bei einem jährlichen Wachstum von rund 20 Prozent in den vergangenen und kommenden Jahren hat der digitale Textildruck bereits ein Volumen von über 3,2 Milliarden Quadratmetern erreicht. Der textile Digitaldruck, Printed Interior oder auch der Dekordruck auf Textilien und damit die  gedruckte Innenraumgestaltung steht nach diesen Zahlen also noch ganz am Anfang, was vor allem daran liegt, dass die Digitaldruckbranche insgesamt noch sehr jung ist.

Die Möglichkeiten, über den Digitaldruck Produkte 
herstellen zu können, die den Anforderungen der Einrichtungsbranche genügen, sind nochmals jünger. Dennoch soll das Umsatzvolumen auf dem weltweiten Markt für Wohndekoration in diesem Jahr auf 644 Milliarden US-Dollar ansteigen. Die Nachfrage nach kleineren Auflagen, kürzeren Zykluszeiten und kundenspezifisch angepassten sowie individuellen Textilprodukten mit innovativen Designs waren und sind die Schlüsselfaktoren bei der Weiterentwicklung des Textildruckmarkts hin zur Digitaldrucktechnik.

Flankiert durch die Verkürzung 
der Rüstzeiten, Kosteneinsparungen beim Materialeinsatz und eine umweltfreundlichere Herstellung gegenüber traditioneller Technik ist der Wandel im Textildruck wohl kaum noch aufzuhalten. Die Weiterentwicklungen bei den Druckmaschinen, Tinten und Stoffen tun das Übrige. 

Wann sich der Einstieg in den Textildruck lohnt, was Druckereien dabei beachten müssen und wieviel Geld nötig ist, lesen Sie im Dossier der aktuellen Ausgabe von Druck & Medien. Es kann hier als Heft oder zum direkten Download bestellt werden.  

Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe:
Petra Wahl und Oliver Machhold: "Das Geschäft mit dem Druck wird digitaler"

Drucker des Jahres: Wer sind die Besten des Jahres?
Change Management: Die Hintergründe der Übernahme von Kösel durch Eberl Print
Technik: Ist der Offsetdruck ausgereizt? 

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