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Lambert Lensing-Wolff verkauft auch „Emsdettener Volkszeitung" und Münsteraner Anzeigenblatt - Bestätigung durch Deutsche Journalisten-Union Münsterland

Der Rückzug aus dem Münsterland ist nun nahezu komplett: Lambert Lensing-Wolff verkauft auch sein Münsteraner Anzeigenblatt „k+s“ und die Münsteraner Anzeigenzeitung „k+s“. Von Bülend Ürük.

Münster - Wie NEWSROOM erfuhr, hat der Verlag Ende vergangener Woche die Redaktionen über den Verkauf der beiden Titel informiert. Käufer ist der Verlag Altmeppen in Rheine, der die „Münsterländische Volkszeitung“ herausgibt. Ein Kaufpreis ist bislang nicht bekannt. Die Deutsche Journalisten-Union DJU Münsterland bestätigte die Informationen.

Einen Marktanteil von „99 Prozent“ hat laut dem Medienhaus Lensing die „Emsdettener Volkszeitung“ in Emsdetten (Einwohnerzahl: rund 35.500). Sie ist die einzige Abonnementzeitung der Stadt. Laut IVW hat die „Emsdettener Volkszeitung“ eine verkaufte Auflage von 7.305 Exemplaren 2/2014), im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte sie sogar leicht um 0,87 Prozent zulegen.

Das Anzeigenblatt „k+s“ (steht für kaufen und sparen) berichtet zweimal in der Woche aus Münster und dem Münsterland. Gegründet vor über 35 Jahren, erscheint er mittwochs und am Wochenende in einer Auflage von jeweils über 100.000 Exemplaren.

Käufer der „Emsdettener Volkszeitung“ ist der Verlag Altmeppen in Rheine, der seit 1878 die „Münsterländische Volkszeitung“ (verkaufte Auflage: 18.223 Exemplare, laut IVW 2/2014) herausgibt. Verlegerin ist Britta Altmeppen-Rekers, die Redaktion leitet Reiner Weltmann.

Mit dem Verkauf der beiden Titel ist das Medienhaus Lensing ("Ruhr Nachrichten") ab dem 1. November nur noch mit der „Münsterland Zeitung“ (erscheint rund um Ahaus, verkaufte Auflage laut IVW 2/2014:18015 Exemplare) im Münsterland präsent. Nach Newsroom.de-Informationen gibt es aber auch für diesen Titel bereits einen solventen Käufer.

Am 1. September hatte das Bundeskartellamt die Übernahme der "Münsterschen Zeitung" von Verleger Lambert Lensing-Wolff durch das deutlich größere Konkurrenzblatt "Westfälische Nachrichten" (WN) genehmigt. Zwar erreiche der WN-Eigentümer, der Aschendorff Verlag aus Münster, mit dem Geschäft eine Alleinstellung in Münster oder komme ihr zumindest nahe, erklärten die Wettbewerbshüter am Montag. Dennoch sei die Übernahme ausnahmsweise als "Sanierungsfusion" freizugeben.

Die "Münstersche Zeitung" mit ihren drei Lokalausgaben Münster, Steinfurt und Greven und einer Auflage von 19.500 Exemplaren beschäftigt 75 Mitarbeiter, die nach einer Mitteilung der Verlage übernommen werden sollen. Die "Westfälischen Nachrichten" sind mit einer Auflage von zuletzt 115.800 Exemplaren Münsters größte Tageszeitung.

Bülend Ürük

NEWSROOM-Hinweis: Die Deutsche Journalisten-Union Münsterland hat auf ihrer Website über den Verkauf der "Emsdettener Volkszeitung" berichtet. Interessant ist dabei eine Information aus der Vergangenheit, die uns nicht vorlag: "Noch Ende der 80er-Jahre wurden um den Zeitungsmarkt in Emsdetten heftige Kämpfe ausgetragen. Für einen stolzen Betrag von diversen Millionen D-Mark, der aber nie offiziell bestätigt wurde, kaufte Lensing-Wolff die Emsdettener Volkszeitung. In einem Text von ZEIT-Online war mit Bezug auf den Verleger Hellmuth Bednara aus Dülmen zu lesen, dass 9,9 Millionen D-Mark den Besitzer wechselten. Ohne Immobilien, ohne technische Ausstattung, nur für den Titel mit einer Auflage von 7388 Exemplaren - so stand es seinerzeit Schwarz auf Weiß." Mehr: DJU Münsterland: Altmeppen übernimmt Emsdettener Volkszeitung und k+s

 

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