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Tip Werbeverlag: „Kaufland“-Werbeblatt „Tip der Woche“ stellt eigene Verteilung ein - 55.000 Boten betroffen

Über 20 Millionen Haushalte erreicht der „Tip der Woche“, die Kundenzeitung von „Kaufland“. Das Geheimnis dahinter war die straff organisierte Eigenverteilung. Die soll zum 31. Oktober 2014 eingestellt werden. Von Bülend Ürük.

Heilbronn - Von der Einstellung könnten bis zu 55.000, zumeist auf 450-Euro-Basis beschäftigte Zusteller betroffen sein.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnte vor der Vernichtung von Arbeitsplätzen. Gegenüber den in Dortmund erscheinenden "Ruhrnachrichten" sagte ein Verdi-Sprecher, dass die Gewerkschaft „diese Vernichtung von Arbeitsplätzen nicht stillschweigend hinnehmen“ werde.

Offensichtlich fehlen im „Kaufland“-Konzern aber Absprachen. Während der „Tip der Woche“ im Tip-Werbeverlag erscheint, der auch Werbung von anderen Unternehmen bislang mitverteilt, konnte eine "Kaufland"-Sprecherin gestern Abend gegenüber NEWSROOM die genauen Vorgänge nicht erklären. Sie bestätigte aber Veränderungen beim Tip-Werbeverlag. Eine offizielle Erklärung soll heute bis 14 Uhr folgen.

Grund für die Einstellung des eigenen Vertriebs könnte der geplante Mindestlohn für Zeitungsboten sein, der für die Boten ab 2017 greifen soll.

In der Eigenwerbung war der "Tip der Woche" bislang als auflagenstärkste Kundenzeitung Deutschlands angekündigt worden. Über 20 Millionen Haushalte in Deutschland erreicht das Werbemedium laut eigener Aussage. Wirtschaftliches Erfolgsgeheimnis dabei: Neben Werbeplätzen im Produkt, die gerne von Lebensmittelherstellern belegt werden, tragen die Zusteller bislang auch Beilagen von anderen Unternehmen aus.

Die Lebensmittel-Einzelhandelskette Kaufland betreibt alleine in Deutschland über 600 Märkte. Sie gehört zur Schwarz-Gruppe ("Lidl"). 

Bülend Ürük