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„Auto Bild“ und „Computer Bild“ ziehen von Hamburg nach Berlin – bedeutet das Arbeitsplatzverluste?

Was hinter der Entscheidung steht und was Vorbild ist.

Hamburg/Berlin (dpa, red.) − Die Redaktionen und Verlagsbereiche der Zeitschriftenmarken „Auto Bild“ und „Computer Bild“ ziehen ab dem 1. Januar 2025 von Hamburg nach Berlin. Der Konzern Axel Springer, zu dem die Magazine zählen, teilte am Dienstag an seinem Hauptsitz Berlin mit, man wolle die beiden Zeitschriften zentraler im gesamten Bild-Markenportfolio verankern. Die beiden Magazine werden ein übergreifendes neues Kompetenzcenter „Tech & Mobility“ der Bild-Gruppe bilden. Ein solches Kompetenzcenter gibt es schon länger für den Bereich Sport.

 

Axel Springer teilt auf Nachfrage mit, dass die Neuerung 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Marken betreffe. Mit dem Schritt sollen auch Doppelstrukturen abgebaut werden. In einem geringfügigen Maße könne es deshalb auch Arbeitsplatzabbau geben, hieß es weiter. Eine genaue Zahl nannte Springer nicht und verwies auf ausstehende innerbetriebliche Gespräche.

 

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Springer-Verlag auf, alle Arbeitsplätze der Titel Computer Bild und Auto Bild zu erhalten, auch wenn die Redaktionen nach Berlin umziehen müssten und mit Bild gesellschaftsrechtlich verschmolzen werden sollten.

 

„Es ist erschreckend, dass von Springer keine Arbeitsplatzgarantie abgegeben wird“, kritisiert Stefan Endter, Geschäftsführer des DJV Nord in Hamburg. „Der lange geplante Gemeinschaftsbetrieb von Computer Bild und Auto Bild ist gerade ein halbes Jahr alt und nun kommt das Aus. So geht man nicht mit zum Teil langjährig bewährten Journalistinnen und Journalisten um.“

DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster sieht in den Plänen „Mathias Döpfners allein am Profit ausgerichtete Handschrift“. Es gehe offenbar nur noch um rücksichtslose Gewinnmaximierung auf Kosten der Beschäftigten. Er erinnert daran, dass Familien an den Arbeitsplätzen der Betroffenen hingen. „Auch im Falle eines Umzugs nach Berlin verlangen wir von Springer für alle Beschäftigten von Computer Bild und Auto Bild den Erhalt ihrer Arbeitsplätze." In Zeiten moderner
Kommunikationstechnik könnten Redakteurinnen und Redakteure auch von Hamburg aus für Berlin arbeiten, schlägt der DJV-Vorsitzende vor.