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FAZ verkauft erstmals mehr Digital- als Printabos

FAZ verkauft erstmals mehr Digital- als Printabos FAZ-Herausgeber Carsten Knop (Foto: FAZ)

497.200 Abonnements verzeichneten FAZ und FAS im ersten Quartal 2024 – mehr als die Hälfte der Abos sind digital. Auch das Interesse an Newslettern, Podcasts und Videos nimmt kräftig zu.

Frankfurt – Die FAZ verzeichnet erstmals mehr digitale Abonnements als Print-Abos, teilt der Verlag mit. Zum Ende des 1. Quartals 2024 liege die Gesamtzahl der Abos bei 497.200, ein Zuwachs um 5 Prozent verglichen mit Ende 2020. Davon entfielen rund 273.000 auf digitale Produkte, knapp 55 Prozent. Das digitale Bezahlangebot FAZ+, das Zugang zu Artikeln hinter der Paywall bietet, jedoch kein E-Paper, nutzten rund 140.000 Abonnenten.

 

Die wachsende Zahl der Digital-Abos will die FAZ jedoch keines­falls als „Abkehr von der auf Papier gedruckten Zeitung“ verstanden wissen: Durch lang­fristige Verträge sollen Druck und Zustellung „so lange und so flächen­deckend wie möglich gesichert werden“. Da man dabei aber von anderen Verlagen und Partnern „abhängig" ist, sei die FAZ "bestrebt, den Lesern ihrer Papier­zeitungen digitale Produkte als Alternative näher­zubringen“.

 

Mehr als eine Million Newsletter versendet die FAZ regelmäßig an ihre Leser. Zum Beispiel empfangen 230.000 Menschen den „Frühdenker“. Ab September gibt es drei kostenpflichtige Spezial-Newsletter: PRO Digitalwirtschaft, PRO Weltwirtschaft, PRO Einspruch. Mit 13 Podcasts erreicht die FAZ drei Millionen Hörer im Monat. Dazu produziert die FAZ reichweitenstarke Videos in Kooperation mit FUNK zu Wirtschaftsthemen und täglich für den eigenen TikTok-Kanal.

 

Nach Verlagsangaben ist der Umsatz der FAZ GmbH im vergangenen Jahr um 0,5 % auf 224 Mio Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis „war positiv und lag über den Planungen“. Rund ein Drittel des Umsatzes und etwa die Hälfte des Ergebnisses entstammten dem Digital­geschäft. Der Gewinn vor Steuern des Unternehmens belief sich demnach auf 6,5 Mio Euro. Die Umsätze der FAZ-Töchter mit Fach­zeit­schriften, Content Marketing, Karrieremessen sowie Employer Branding hätten seit 2020 um knapp 45 Prozent zugelegt. Auch das Immobilien­geschäft auf dem früheren Verlags­gelände im Frankfurter Gallusviertel schreite „planmäßig voran“.