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DuMont steigert Ergebnis − Zeitungsgeschäftsverlauf „anspruchsvoll“

DuMont hat sich in den vergangenen Jahren immer breiter in seinen Geschäftsfeldern aufgestellt. Das zahlt sich nach Firmenansicht nun aus. Wie steht es um das traditionsreiche Zeitungsgeschäft?

Köln (dpa) − Das Kölner Medien- und Technologieunternehmen DuMont hat im vergangenen Jahre sein Ergebnis gesteigert. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich nach Firmenangaben 2023 um 5,8 Prozent auf 76,9 Millionen Euro. Der Gruppenumsatz wuchs organisch um 2 Prozent auf 447,6 Millionen Euro. Damit wachse DuMont trotz eines „anspruchsvollen Verlaufs“ des Zeitungsgeschäfts in Summe. 

 

DuMont-Chef Christoph Bauer sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Der Zeitungsbereich hat im letzten Jahr − wie bei allen Verlagen in Deutschland − stark gelitten. Das war zum einen konjunkturell bedingt, aber auch durch Inflation und eine massive Kostenexplosion bei Papier und den Energiekosten.“ Zu DuMont zählen im Bereich Kölner Stadt-Anzeiger Medien die Tageszeitungen „Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“ und das Boulevardblatt „Express“.

 

Breiter aufgestellt

Die DuMont-Gruppe besteht aus den drei Geschäftsfeldern Business Information (QUiNFOS und Bundesanzeiger), Regionalmedien und Marketing Technologies sowie dem DuMont Buchverlag. Größter Umsatzbringer ist den Angaben zufolge singulär betrachtet der Bereich Kölner Stadt-Anzeiger Medien, der aber insgesamt deutlich unter der Hälfte des Gesamtumsatzes der Gruppe liegt und strukturbedingt rückläufig ist. Die Geschäftsfelder Business Information und Marketing Technology sind Wachstumsfelder. 

 

Ohne die Regionalmedien sei in 2023 der Umsatz aus den Geschäftsfeldern in Summe um rund 14 Prozent gestiegen. „Unser Unternehmensportfolio ist aufgrund unserer Strategie der Diversifikation resilient aufgestellt“, sagte Bauer. Die Strategie sehe keine Querfinanzierung der Geschäftsfelder vor. Der Investitionsschwerpunkt lag 2023 in allen drei Geschäftsfeldern gleichermaßen auf dem weiteren Auf- und Ausbau von innovativen Produkten, Dienstleistungen sowie von Infrastruktur. Im vergangenen Jahr wurde das Geschäftsfeld Business Information − hier werden Daten für Unternehmen und Institutionen aufbereitet − durch Neuordnung von vorhandenen Aktivitäten, Zukäufe und Gründung beziehungsweise Weiterentwicklung der eigenen Datengeschäfte zu einer eigenständigen Geschäftseinheit (QUiNFOS) aufgebaut. 

 

Im Wachstumsbereich und Geschäftsfeld Marketing Technologies arbeiten unter der Dachmarke UNITED mehr als 500 Mitarbeitende an international acht Standorten. Im vergangenen Jahr kamen den Angaben zufolge erneut viele Neukunden hinzu, die weltweit zu führenden marketingtreibenden Unternehmen gehören.

 

Das Kölner Unternehmen DuMont, das in Familienhand und über 400 Jahre alt ist, kennen viele wegen des gleichnamigen Buchverlags. Wirtschaftlich und auch publizistisch sei es das mit Abstand beste Jahr seiner Geschichte gewesen.

 

Vor einiger Zeit war bekannt geworden, dass der langjährige Burda-Manager Oliver Eckert zur DuMont Mediengruppe kommt. Er wurde zum Chief Operating Officer (COO) in das Group Management Board berufen. Die Holding-Gruppengeschäftsleitung besteht nun aus Eckert sowie DuMont-Chef Bauer und Stefan Hütwohl (CFO).

 

Das Zeitungsgeschäft

Ein näherer Blick auf das DuMont-Zeitungsgeschäft. Bauer sagte der dpa: „Der Bereich, in dem wir am meisten Geld investieren, ist das Geschäftsfeld Kölner Stadt-Anzeiger Medien.“ Im vergangenen Jahr war bekanntgeworden, dass DuMont den Betrieb der hauseigenen Druckerei einstellt. Die Tageszeitungen werden extern produziert. Betroffen waren nach früheren Angaben rund 200 Arbeitsplätze. DuMont-Chef Bauer führte aus: „Die Kölner Stadt-Anzeiger Medien sind weiterhin sehr profitabel, wozu auch die Druckerei-Schließung beiträgt. Wir haben uns dadurch mehr Zeit erkauft, weiter zu investieren und die Zeitung profitabel in die Zukunft zu führen.“

 

Indes läuft noch die bereits längere Suche nach einer neuen Besetzung der Chefredaktions-Position für den „Kölner Stadt-Anzeiger“.

 

Zum Thema Arbeitsplätze im redaktionellen Bereich gefragt, führte Bauer aus: Es gebe aktuell keine Pläne für einen größer angelegten Stellenabbau. Man beschäftige am Standort Köln in print wie digital 280 Mitarbeitende auf 230 Stellen für „Express“, „Kölnische Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“. Kürzlich seien rund 13 Stellen abgebaut worden, davon 9 im Produktionsbereich.