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„Financial Times“: Döpfner und KKR verhandeln über Springer-Aufspaltung

„Financial Times“: Döpfner und KKR verhandeln über Springer-Aufspaltung Springer-Chef Mathias Döpfner (Foto: Axel Springer)

Durch eine Aufteilung könnte Springer-Chef Döpfner mehr Kontrolle über das Mediengeschäft des Konzerns erhalten. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster würde es begrüßen, wenn sich Springer mehr auf „Bild“, „Welt“ & Co. konzentriert.

Frankfurt – Axel Springer könnte einem Bericht zufolge aufgespalten werden. Springer-Chef und Großaktionär Mathias Döpfner sei in Verhandlungen mit dem größten Anteilseigner KKR über eine Aufteilung des Konzerns in das Mediengeschäft und das digitale Kleinanzeigengeschäft, berichtete die „Financial Times“ am Donnerstag.

 

Dabei könnte der US-Finanzinvestor KKR mit dem kanadischen Pensionfonds CPPIB die Kontrolle über das sogenannte Classifieds-Geschäft bekommen. Dazu gehören die Jobplattform Stepstone und das Anzeigengeschäft mit Immobilien (Aviv). Döpfner wiederum würde demnach zusammen mit der Verlegerwitwe Friede Springer mehr Kontrolle über das Mediengeschäft erhalten, wozu neben den Zeitungen Bild und Welt auch die US-Medien Politico und Business Insider gehören. Ein Springer-Sprecher lehnte einen Kommentar dazu gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ab.

 

KKR war 2019 bei Axel Springer eingestiegen. Inzwischen sei es in der Branche ein offenes Geheimnis, dass die US-Beteiligungsfirma nach fünf Jahren Wege auslotet, wie ein Exit aussehen könnte, berichtet Reuters. KKR hält derzeit 35,6 Prozent an Springer, CPPIB 12,9 Prozent.

 

Indes fordert der Deutsche Journalisten-Verband den Springer-Konzern auf, für Klarheit über mögliche Aufteilungspläne zu sorgen. „Sowohl die Beschäftigten als auch die Öffentlichkeit haben ein Anrecht auf Klarheit“, betont DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. „Wir haben es hier nicht mit einem Hinterhof-Tüftler, sondern mit Deutschlands größtem Medienkonzern zu tun.“

 

Eine Abspaltung der digitalen Werbeplattformen sieht der DJV-Vorsitzende nicht grundsätzlich kritisch. „Wenn das zu einer stärkeren Fokussierung des Konzerns auf seine Medien führt, ist das nicht zu verurteilen.“ Sollte es in den Verhandlungen mit KKR jedoch auch um journalistische Medien gehen, sei hier „eine rote Linie überschritten, die nicht überschritten werden darf“.