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Funk-Krise: Eine Fehlerkultur, die Fehler ausblendet

Funk-Krise: Eine Fehlerkultur, die Fehler ausblendet Strg_F-Video „More Nutrition“ (Screenshot: YouTube)

Strg_F musste viel Kritik einstecken. Für handwerkliche Fehler, aber auch dafür, wie viel Zeit man sich für deren Aufarbeitung ließ. Am Ende steht ein öffentliches Papier mit 17 Seiten voller Schuldeingeständnissen. Die wahren Probleme tauchen dort aber nicht auf.

Berlin – Ein öffentlicher Konflikt zwischen dem YouTuber Rezo und dem Recherchekollektiv Strg_F erschütterte Ende 2023 die Medienlandschaft. Die Auseinandersetzung, die sich um vermeintlich fehlerhafte Berichterstattung und Kommunikationsprobleme drehte, führte zu einer intensiven Aufarbeitung und strukturellen Überprüfung des Formats, schreibt Jeniffer Spatz im aktuellen „medium magazin“. Der Vorfall zeigt die Herausforderungen und die Notwendigkeit einer transparenten Fehlerkultur im digitalen Journalismus.


1. Rezos Vorwürfe und die unmittelbare Reaktion

Ende 2023 veröffentlichte Strg_F ein Video über More Nutrition, in dem Rezo als Werbegesicht auftauchte. Rezo kritisierte das Video scharf, warf dem Funk-Format schwere Fehler vor und belegte, dass seine Aussage über die Trennung von More Nutrition falsch dargestellt wurde. Die Redaktion von Strg_F reagierte mit einem Videostatement, das jedoch neue Fehler beinhaltete und die Situation weiter verschärfte.

 

2. Aufarbeitung und strukturelle Probleme

Der NDR, Produzent des Formats, kündigte eine umfassende Aufarbeitung an, die Strg_F in eine längere Pause schickte. Sechs Monate später erschien ein detaillierter Bericht, der die Fehler einräumte und strukturelle Probleme im Funk-Netzwerk aufdeckte. Der Bericht kritisierte die hohe Arbeitsbelastung und den Zeitdruck, denen die Redaktionsmitglieder ausgesetzt waren, und zeigte auf, dass diese Bedingungen zu den Fehlern führten.

 

3. Kritik und künftige Maßnahmen

Die Veröffentlichung des Abschlussberichts stieß auf gemischte Reaktionen. Während einige die Fehleranalyse und das Eingeständnis von Strg_F begrüßten, kritisierten andere die lange Dauer der Aufarbeitung und die fehlende Auseinandersetzung mit den tieferliegenden strukturellen Problemen. Als Konsequenz wurden die Produktionszahlen von Strg_F reduziert, um den Druck auf die Redaktion zu mindern. Dennoch bleibt die Frage offen, ob die strukturellen Probleme vollständig gelöst werden können.

 

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