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Geld verhandeln in schwierigen Zeiten: So geht's

Geld verhandeln in schwierigen Zeiten: So geht's Karin Schwaer (Screenshot: YouTube)

„Bleiben Sie unerbittlich freundlich und bereiten Sie sich gründlich darauf vor“, rät Verhandlungsexpertin Karin Schwaer. Und sonst?

Berlin – Showstopper wie „Wir haben kein Budget!“ tauchen in Krisenzeiten schnell auf. Verhandlungsexpertin Karin Schwaer rät im „Schwerpunkt Selbstausbeutung“ im aktuellen „medium magazin“, sich davon nicht entmutigen zu lassen: „Bitten Sie auch in unsicheren Zeiten um ein Gehaltsgespräch. Bleiben Sie unerbittlich freundlich und bereiten Sie sich gründlich darauf vor.“ Und zwar so:

 

Klärung: Wer entscheidet über das Gehalt? Versuchen Sie, entscheidungsbefugte Personen in den Prozess mit einzubeziehen. Aber übergehen Sie dabei nicht die direkten Vorgesetzten. Machen Sie diese, wenn möglich, zu Ihren Verbündeten.

 

Argumentation: Welches Problem der anderen Seite lösen Sie? Denken Sie daran: Vorgesetzte können nicht alles allein bewältigen. Gerade in Krisenzeiten brauchen sie motivierte Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen.

 

Analyse: Würde die Gegenseite wirklich riskieren, eine Einigung abzulehnen? Die Konsequenzen können sein: demotivierte Mitarbeiter bis hin zu unüberschaubaren Kosten für eine eventuelle Neubesetzung.

 

Selbstbewusstsein: Was macht Sie unverzichtbar? Welche Zahlen, Daten und Fakten belegen das? Wo wollen Sie in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen? Beispiel: „Ich habe in den letzten Monaten Verantwortung übernommen und zusätzliche Aufgaben gemeistert. Das sollte sich auch in meinem Gehalt widerspiegeln.“

 

Reaktion auf Einwände: Wenn Sätze wie „Derzeit ist keine Gehaltserhöhung möglich“ fallen, stellen Sie eine offene Frage, zum Beispiel: „Verstehe ich das richtig, dass ich gar nichts tun kann, um mein Gehalt zu verbessern?“ Dann: „Dieser Job ist kein Hobby für mich. Ich arbeite sehr gerne hier, aber es muss auch finanziell passen.“

 

Alternativen ansprechen: Falls ein höheres Gehalt ausgeschlossen ist, fragen Sie nach variablen Vergütungen wie Boni oder Prämien. Beispiel: „Welche anderen Perspektiven können Sie mir aufzeigen?“

 

Dranbleiben: Lassen Sie sich nicht abwimmeln. Gehaltsverhandlungen sind kein einmaliges Ereignis. Bleiben Sie im Dialog. Etwa so: „Wie können wir sicherstellen, dass sich meine Verantwortung und mein Gehalt im gleichen Maß entwickeln?“

 

Journalisten ringen täglich mit Deadlines, Überstunden und einer Flut an neuen Aufgaben. Der Stress wächst. Wie können sie in dieser Lage noch guten Journalismus liefern, ohne sich selbst auszubeuten?

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