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Krasse Pension: Millionen für Tom Buhrow

Krasse Pension: Millionen für Tom Buhrow WDR-Chef Tom Buhrow (Foto: WDR/Herby Sachs)

Über die Spitzengehälter im öffentlich-rechlichen Rundfunk wird leidenschaftlich diskutiert. Ein Thema wird dabei fast immer ausgespart. Dabei ist es viel kritikwürdiger. Aus der neuen „kress pro“-Kolumne.

Köln –  In der Debatte um die Spitzengehälter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht es immer etwas unterkomplex zu. So verdiente Tom Buhrow als WDR-Intendant im Jahr 2022 laut Geschäftsbericht 433.200 Euro. Das kann man zu viel finden. Die „Süddeutsche“ etwa fragte Tom Buhrow zuletzt im Interview: „Die Gehälterstruktur zeigt, dass man die Sicherheit eines Beamten und das Gehalt aus der freien Wirtschaft wünscht.“

 

Und Buhrow konterte: „Das stimmt nicht, in der freien Wirtschaft werden in den verantwortlichen Positionen wesentlich höhere Gehälter gezahlt.“

 

Das mag schon sein. Es ist allerdings auch nicht so, dass die meisten Apparatschiks, die im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Karriere machen, reihenweise Angebote aus der freien Wirtschaft auf ihren Schreibtischen stapeln.

 

Dennoch wirkt es auch ein wenig kleinlich, Buhrow wegen seines Gehalts von 433.200 Euro anzuschießen. Viel kritikwürdiger ist die Tatsache, dass in dieser Summe seine Altersvorsorge nicht enthalten ist. Dies ist ein Thema, das fast immer ausgespart wird.

 

So beträgt der Barwert seiner Pensionsverpflichtungen laut Geschäftsbericht exakt 4,527 Millionen Euro. Allein im Jahr 2022 hat der WDR für seinen Intendanten 383.000 Euro zurückgestellt. Den Gebührenzahler haben die Dienste von Tom Buhrow also inklusive der Pensionszusage 816.200 Euro gekostet.

 

Die Pensionsverpflichtungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks orientieren sich viel zu oft an der überrissenen Altersvorsorge des Politik-Betriebs. Der Barwert der Pensionsverpflichtungen der fünfköpfigen Geschäftsleitung des WDR beträgt rund 16,5 Millionen Euro. Allein im Jahr 2022 vermeldet der WDR dafür 1,346 Millionen Euro an „Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen“.

 

Der Artikel stammt aus der Kolumne „Aus unseren Kreisen“ im neuen „kress pro“. Chefredakteur Markus Wiegand befasst sich darin auch mit diesen Fragen: 

  • Warum ist die PR-Agentur von Dominik Wichmann pleite? 
  • Wie findet eigentlich Mathias Döpfner den „Spiegel“? 
  • Wer ist der schärfste Verkäufer unter den Journalisten?

Zu den Antworten

 

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