Vermischtes
Newsroom – Marc Bartl

„Massive Zeitersparnis“: KI sorgt bei „Apotheken Umschau“ für Texte in einfacher Sprache

„Massive Zeitersparnis“: KI sorgt bei „Apotheken Umschau“ für Texte in einfacher Sprache Dennis Ballwieser (Foto: Wort & Bild Verlag)

„Unser neu entwickeltes KI-Tool wird ab sofort in unsere Redaktionsabläufe integriert und zeigt uns einen Weg auf, wie wir in naher Zukunft möglichst alle Gesundheitstexte in Einfacher Sprache anbieten können“, sagt Dennis Ballwieser, Geschäftsführer Wort & Bild Verlagsgruppe und Chefredakteur. Mehr zu dem Projekt.

Baierbrunn – Die Forschungskooperation der Wort & Bild Verlagsgruppe mit der Forschungsstelle Leichte Sprache/Universität Hildesheim und dem deutschen KI-Unternehmen SUMM AI zeigt erste Transferergebnisse: Zum „Internationalen Tag der Leichten Sprache" am 28. Mai veröffentlicht apotheken-umschau.de erstmals Gesundheitsartikel, die mit dem gemeinsam entwickelten KI-Übersetzungstool, redaktioneller Bearbeitung und nach abschließender Prüfung durch die Wissenschaftliche Redaktion des Verlags in leicht verständlicher Sprache überarbeitet wurden. So sollen sie für Menschen mit eingeschränkter Sprachkompetenz barrierefrei, verständlich und gut nachvollziehbar sein.

 

Die zehn ersten KI-übersetzten Texte umfassen Themen wie Borreliose, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder Magersucht. Alle mit der SUMM AI-KI erstellten Texte werden als solche gekennzeichnet und erläutern im sogenannten Autorenprofil den Übersetzungsprozess.

 

Dennis Ballwieser, Geschäftsführer Wort & Bild Verlagsgruppe und Chefredakteur, zur Strategie: „Der heutige Tag gibt den Startschuss für ein Projekt, das uns seit langem am Herzen liegt und das durch die rasante Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz nun richtig Fahrt aufnehmen wird: Unser neu entwickeltes KI-Tool wird ab sofort in unsere Redaktionsabläufe integriert und zeigt uns einen Weg auf, wie wir in naher Zukunft möglichst alle Gesundheitstexte in Einfacher Sprache anbieten können – in gewohnt hoher und wissenschaftlich erprobter Qualität.“

 

Im Redaktionsalltag bedeutet dies, dass die Artikel weiterhin in den Redaktionen der Wort & Bild Verlagsgruppe auf Grundlage der evidenzbasierten Medizin erarbeitet werden. Dann werden sie mit Hilfe der KI übersetzt, von den jeweiligen Sprach- und Fachexpert:innen geprüft und erst daraufhin online gestellt. Der KI-Einsatz bedeutet für den Verlag eine „massive Zeitersparnis“: Der komplette Publikationsprozess nehme damit nur noch rund vier Stunden in Anspruch anstatt mehrerer Tage mit externen Dienstleistern im manuellen Prozess.

 

Dazu Dennis Ballwieser: „Die KI wird es uns ermöglichen, sehr viel mehr Texte in Einfacher Sprache in sehr viel kürzerer Zeit zu veröffentlichen – und das in gleichbleibend hoher Qualität. Unsere Redaktion lernt dabei, wie man KI-Tools produktiv einsetzt, redaktionelle Prozesse um diese neue Technologie herum aufbaut und dabei Erfahrung darin erwirbt, wo menschliche Intelligenz und fachliche Kompetenz unersetzlich sind.“

 

Wissenschaftlich begleitet wird das KI-Projekt von der Forschungsstelle Leichte Sprache an der Universität Hildesheim. Christiane Maaß, Wissenschaftliche Leiterin Forschungsstelle Leichte Sprache erklärt: „Als Forschende interessieren wir uns für den Einsatz von KI-gestützten Übersetzungstools in der Erstellung von Texten in Leichte und Einfache Sprache. Es besteht hier ein enormes Potential. Die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen verändert sich durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Das hat große Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Texte jeglicher Art zukünftig entstehen werden. Wir als Forschende sind daran sehr interessiert, solche Prozesse zu untersuchen und zu begleiten. Wir sehen, wie Forschung hier in die Gesellschaft hineinwirken kann und zu mehr Verständlichkeit beiträgt.“

 

Das Münchner Startup-Unternehmen SUMM AI hat bereits ein KI-System entwickelt, das Textinhalte automatisch in Leichte Sprache vereinfacht. Diese Technologie kommt deutschlandweit in diversen Kommunen zum Einsatz. Das Technologie-Unternehmen wird sein KI-System für Einfache Sprache im Rahmen eines gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekts mit der Universität Hildesheim und der Wort & Bild Verlagsgruppe weiterentwickeln. Dabei liegt der Fokus auf der Anpassung an leicht verständliche Texte im medizinischen Kontext und den individuellen Bedürfnissen verschiedener Zielgruppen.

 

Flora Geske, Geschäftsführerin & Mit-Gründerin der SUMM AI GmbH: „Unser Ziel ist es, dass verständliche und barrierefreie Informationen in der Breite zur Verfügung stehen, indem sie hochqualitativ und effizient mittels KI erstellt werden. Mit dem Produktiveinsatz des hier entwickelten KI-Tools für verständliche Gesundheitsinformationen kommen wir diesem Ziel einen entscheidenden Schritt näher. Mit der Integration in die Redaktionsabläufe schaffen wir zudem wichtige Best Practices, wie KI-Tools schon heute jenseits von Prestigeprojekten Mehrwert in realen Arbeitsprozessen liefern.“

 

Einige der ersten mit KI-Unterstützung übersetzten Texte in Einfacher Sprache: