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Media Forward Fund gestartet: Es gibt sechs Millionen Euro für Journalismus

Media Forward Fund gestartet: Es gibt sechs Millionen Euro für Journalismus Martin Kotynek (Foto: Peter Rigaud)

Erste Zahlen zu der von elf Stiftungen und Investoren getragenen Journalismus­förderung, die von Martin Kotynek als Gründungsgeschäftsführer gesteuert wird.

Berlin –  Elf Stiftungen und Investoren haben, wie von kress.de berichtet, einen neuen Fund für Medienvielfalt in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufgesetzt: den „Media Forward Fund“. Dieser erste länderübergreifende Fund für Journalismusförderung ist im Juli 2024 in seine erste Förderrunde gestartet. Sechs Millionen Euro Fördersumme stehen dabei zum Start zur Verfügung.


„Mit dem Fund wollen wir Medien, Organisationen und innovative Journalismus-Konzepte unterstützen, die starke, vertrauenswürdige Inhalte publizieren, und so noch mehr unabhängige Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen in der DACH-Region ermöglichen. Ziel ist es, die Vielfalt im Journalismus und somit die Demokratie zu stärken“, heißt es von der Zeit Stiftung Bucerius. Zu den Initiatoren des länderübergreifenden, gemeinnützigen „Media Forward Fund“ gehören auch die Schöpflin Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, Allianz Foundation, Volkart Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Stiftung, DATUM-STIFTUNG für Journalismus und Demokratie sowie des Impact Investors Karma Capital und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit. Die Entwicklung des Funds wurde zudem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung unterstützt.

 

Wer wird wie gefördert?
Gemeinwohlorientierte Medien, welche die Medienlandschaft und deren Rolle in der Gesellschaft nachhaltig stärken. Förderfähig sind insbesondere Medien, die mit ihrem Angebot Lücken in der lokalen und überregionalen Berichterstattung schließen. Besonderes Augenmerk liegt auf Zielgruppen, die bisher wenig Zugang zu Journalismus haben. Bei kleineren Medien – mit bis zu 30 Vollzeit-Mitarbeiter:innen im gesamten Unternehmen – leistet der Fund Organisationsförderung in Höhe von bis zu 400.000 Euro. Größere Häuser sind förderberechtigt, sofern sie gemeinwohlorientiert sind und die Projekte im Verhältnis 50:50 co-finanzieren. Hierfür stehen pro Förderpartner:in in der Regel bis zu 200.000 Euro zur Verfügung. Zusätzlich zur finanziellen Förderung bietet der Fund organisatorische Unterstützung, etwa zu Medienrecht oder zur Geschäftsmodellentwicklung.

 

Hintergrund
Der Medienmanager und Journalist Martin Kotynek hat im Juni die Gründungsgeschäftsführung des neuen Fonds übernommen. Kotynek war bis Ende 2023 Chefredakteur der österreichischen Tageszeitung Der Standard. In seiner kommenden Führungsaufgabe verantwortet Kotynek als Founding Director unter anderem Konzeption und Weiterentwicklung des Fonds, Fundraising, Stakeholder Relations sowie Förderungen.

 

In dieser neuen Aufgabe kann ich meine Erfahrung aus der Führungsarbeit in Medienhäusern zugunsten der gesamten Medienlandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz einbringen. Unabhängiger, kritischer Journalismus ist eine wichtige Grundlage für unsere Demokratie", so Kotynek. "In dieser akuten Medienkrise will ich mich gemeinsam mit renommierten Stiftungspartnern, Philanthrop:innen und Impact Investor:innen einsetzen, dass es künftig mehr tragfähige Geschäftsmodelle für Journalismus gibt.“