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Schluss machen für Fortgeschrittene

Schluss machen für Fortgeschrittene

Journalisten wissen mittlerweile um die Wichtigkeit von Anfängen im Storytelling. Der Schluss wird oft nicht als so wichtig angesehen. Warum Sie dies ändern sollten.

Berlin – Früher wurden Clickbait-Taktiken verwendet, um Reichweite zu erzielen. Jetzt geht es mehr um Qualität und Engagement. Die Leserbindung und die Bereitschaft, für Inhalte zu zahlen, sind entscheidend. Gutes Storytelling ist nicht nur wichtig für die Leserbindung, sondern natürlich auch aus wirtschaftlicher Sicht. Journalisten sollten sicherstellen, dass sie das Versprechen, das sie am Anfang einer Geschichte machen, am Ende einlösen können. Barbara Maas zeigt im „medium magazin“, wie die Bedeutung von fesselnden Anfängen und inspirierenden Schlüssen in journalistischen Geschichten funktioniert:

 

1. Was ist am Ende der Geschichte anders als am Anfang? 

Eine gute Geschichte braucht eine Handlung. Das berühmteste Modell stammt aus der Antike, nämlich der Poetik von Aristoteles: Anfang, Mitte, Schluss. Die drei Teile stehen in einem kausalen Zusammenhang. Fragen Sie sich: Wie hängen Anfang und Schluss zusammen? Was hat sich für Ihren Protagonisten verändert? Ist er an einer Herausforderung gewachsen oder gescheitert? Welche Entwicklungen lassen sich beobachten? Welche neue Erkenntnis haben Sie als Autorin während der Recherche oder der Analyse gewonnen?

 

2. Haben Sie die Hauptfrage der Geschichte beantwortet? Möchten Sie das überhaupt? 

Eine gute Geschichte braucht einen Fokus. Viele erfolgreiche Geschichten streben danach, die zentralen Konflikte zu lösen oder zumindest einen Kompromiss oder eine Teillösung in Aussicht zu stellen. Ein guter Schluss sollte also Klarheit über die Hauptfragen der Geschichte schaffen und lose Enden miteinander verknüpfen. Sie können alternativ mit einer logischen Schlussfolgerung oder einer tieferen Einsicht in das größere Bild Ihrer Geschichte enden.

Aber auch das Gegenteil kann wirkungsvoll sein: Manche Geschichten profitieren von einem offenen Ende, das Raum für Interpretation oder Fortsetzung lässt. Eine dritte Möglichkeit ist ein überraschender Twist: Unerwartete Wendungen ändern die Perspektive auf die ganze  Geschichte. Solche Enden regen die Imagination an und führen oft zu intensiven Diskussionen unter und mit dem Publikum.

 

3. Wie gehen Sie mit möglichen Emotionen Ihres Publikums um?

4. Haben Sie genug Mühe in den Schluss gesteckt?

5. Ist Ihre Schlusssequenz prägnant genug?

Zu den Antworten

 

Zur Journalisten-Werkstatt „Spannend bis zum Schluss“