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Schon wieder: Anteil von Frauen in Führungspositionen bei Leitmedien sinkt

Schon wieder: Anteil von Frauen in Führungspositionen bei Leitmedien sinkt

Bei deutschen Leitmedien besetzen Frauen deutlich weniger als die Hälfte aller Führungspositionen. Im vergangenen halben Jahr sank ihr Anteil sogar leicht, berichtet ProQuote Medien.

Hamburg (KNA) – Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist bei deutschen Leitmedien rückläufig. Das berichtete der Verein ProQuote Medien am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Im Januar 2025 seien nur noch 38 Prozent der journalistischen Führungspositionen mit Frauen besetzt – ein Rückgang von 0,7 Prozent im Vergleich zum Juli 2024.

 

„Das erneute Absinken des Frauenmachtanteils ist ein alarmierendes Signal. Verlage müssen sich ihrer Verantwortung stellen, die Medienlandschaft gleichberechtigter und diverser zu gestalten“, fordert ProQuote-Vorständin Edith Heitkämper. „Vielfalt in Führungsspitzen ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch der Qualität und Zukunftsfähigkeit unserer Medien.“

 

Schlusslicht „Focus“
In der Rangliste schneidet die „taz“ mit einem Frauenmachtanteil von 64,5 Prozent am besten ab. Auch hier sank der Anteil aber leicht. „Süddeutsche Zeitung“ und „Spiegel“ konnten sich verbessern, liegen aber beide noch knapp unter 50 Prozent. Das neue Schlusslicht ist der „Focus“ mit einem Frauenanteil von 22,7 Prozent in Führungspositionen, 2,3 Prozent weniger als vor einem halben Jahr.

 

„Wenn die Zahlen zurückgehen, weil wir den Blick auf Frauen in Führung in deutschen Medien nicht mehr für so wichtig erachten, wird uns das auf die Füße fallen,“ so Heitkämper. „Die Relevanz dieses Themas zeigt sich in diesen Tagen besonders deutlich, wenn wir auf die internationalen politischen Entwicklungen blicken. Für eine Berichterstattung in Zeiten von Fake News brauchen wir Qualität und Glaubwürdigkeit - und die gibt es, wenn Führungsetagen der Medienhäuser auf größere Vielfalt setzen.“

 

ProQuote Medien veröffentlich seit 2012 Zahlen zur Geschlechtergerechtigkeit in deutschen Redaktionen. Die Zahlen werden auf Basis des jeweiligen Impressums erhoben. Höhere Hierarchie-Ebenen wie beispielsweise Chefredaktionen werden für die Rangliste stärker gewichtet als niedrigere Positionen.