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dpa

Slowakischer Regierungschef boykottiert kritische Medien

Robert Fico unterbricht die Kommunikation mit den Zeitungen „Dennik N“ und „Sme“, dem Fernsehsender Markiza und dem Nachrichtenportal Aktuality.sk. Was ihn dazu treibt.

Pressburg (dpa) − Der neue slowakische Ministerpräsident Robert Fico will mehrere ihm gegenüber kritische Medien boykottieren. Er unterbreche die Kommunikation mit den Zeitungen „Dennik N“ und „Sme“, dem Fernsehsender Markiza und dem Nachrichtenportal Aktuality.sk, teilte seine Pressestelle nach Angaben der Agentur TASR am Montag mit. Der 59-Jährige werfe diesen Medien vor, „unfreundliche politische Haltungen“ an den Tag zu legen, die auf „unwahren“ oder „unvollständigen“ Informationen beruhten, hieß es.

 

Der Chefredakteur der Zeitung „Dennik N“, Matus Kostolny, reagierte empört. Er sei überzeugt, dass Fico damit gegen Gesetze verstoße, denn er müsse als Regierungschef alle Medien informieren.

Ficos linksnationale Partei Smer-SD regiert seit Ende Oktober in einer Koalition mit einer sozialdemokratischen und einer nationalistischen Partei. Nach seinem Amtsantritt stoppte Fico staatliche Waffenlieferungen an die Ukraine. Er war zuvor bereits zweimal Ministerpräsident. Im Jahr 2018 musste er nach der öffentlichen Empörung über den Mord an dem Journalisten Jan Kuciak zurücktreten.