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„Time Well Spent“: So misst Mediahuis den echten Wert von Journalismus

„Time Well Spent“: So misst Mediahuis den echten Wert von Journalismus GerBen van ’t Hek

Mediahuis ersetzt Klicks durch „Time Well Spent“ – eine Kennzahl, die zeigt, wie sinnvoll Nutzer ihre Zeit mit Journalismus verbringen. Strategy Director GerBen van ’t Hek erklärt, warum diese Metrik mehr über Relevanz verrät als jede Reichweite – und wie sie den Onlinejournalismus grundlegend verändern könnte.

Wien – In einer digitalen Medienlandschaft, die von Klickzahlen, Pageviews und Rankings dominiert wird, stellt GerBen van ’t Hek eine grundlegend andere Frage: Wie sinnvoll ist die Zeit, die Leserinnen und Leser mit journalistischen Inhalten verbringen? Der Strategy Director Journalism bei der Mediahuis-Gruppe in den Niederlanden plädiert für eine neue Sichtweise auf Erfolg – weg von quantitativen KPIs hin zur Qualität der Aufmerksamkeit. Seine Antwort heißt: „Time Well Spent“.

 
Van ’t Hek fordert ein radikales Umdenken. Denn Inhalte, die gut ankommen, sind nicht zwangsläufig auch wertvoll. Wichtiger sei, ob Leser ihre Zeit als gut investiert empfinden. Die neue Kennzahl „Time Well Spent“ soll genau das messbar machen – und damit den Journalismus näher an seine eigentliche Mission bringen: Orientierung und Relevanz im Leben der Menschen zu stiften.

Mit dieser Idee geht Mediahuis einen mutigen Schritt und stellt bestehende Erfolgsmuster in Frage. Wie das konkret aussieht und was erste Erkenntnisse zeigen, das führt GerBen van ’t Hek in vier zentralen Punkten aus:
1. Kulturinhalte brauchen eigene Maßstäbe. Inhalte aus dem Kulturressort erzielen selten hohe Reichweiten – deshalb werden sie nun intern nur noch mit vergleichbaren Formaten gemessen.
2. Sportberichterstattung neu gedacht. Es geht nicht mehr nur um Ergebnisse. Vielmehr wird nach Formaten gesucht, die Hintergründe liefern und Themen vertiefen.
3. Zentrale Frage: War die Zeit gut investiert? Redaktionen sollen bei jeder Veröffentlichung prüfen: Bietet dieser Inhalt einen echten Mehrwert für Abonnenten?
4. Weniger ist mehr bei der Gestaltung. Eine Überfrachtung mit Bildern und Grafiken kann die wahrgenommene Qualität negativ beeinflussen – weniger visuelle Ablenkung erhöht die wertvolle Nutzungszeit.
 
Details zu den Ergebnissen und der Strategie erfahren Sie am European Publishing Congress in Wien

  • Neue KPI gegen alte Gewohnheiten: „Time Well Spent“ stellt die klassische Messung journalistischen Erfolgs radikal infrage.
  • Praxisbezug: Van ’t Hek bringt eigene Anekdoten ein – wie ein virales Video zur Datenfalle wurde oder ein historischer Mordfall als Clickbait enttäuschte.
  • Konkreter Wandel: Mediahuis setzt die Idee nicht nur theoretisch um – sondern verändert Prozesse, Auswertungen und Redaktionsstrategien.
  • Wissenschaftlicher Anspruch: In Kooperation mit Universitäten wird „Time Well Spent“ auch empirisch überprüft – ein Ansatz mit Tiefgang und Zukunft.
  • Wirtschaftlicher Erfolg trotz Gegenwind: Trotz steigender Kosten und sinkender Printzahlen bleibt Mediahuis stabil – dank smarter Digitalstrategie und wachsender Abozahlen.