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dpa

„Wall Street Journal“: schießt scharf gegen Julian Assange

Der Wikileaks-Gründer sei weder Journalist noch Whistleblower.

New York (dpa) − Nach 14 Jahren juristischer Odyssee ist Wikileaks-Gründer Julian Assange ein freier Mann. Dazu schreibt das „Wall Street Journal“ am Mittwoch:

 

„Der ehemalige CIA-Chef Mike Pompeo nannte Wikileaks einmal einen ,nicht staatlichen feindlichen Geheimdienst‘, und diese Bezeichnung passt. Als die USA Assange 2019 unter dem Spionagegesetz anklagten, verwies der stellvertretende Generalstaatsanwalt John Demers auf die Gesamtheit seines Handelns − die Beschaffung klassifizierter Informationen und deren Veröffentlichung im Internet, die das Leben amerikanischer Verbündeter in Gefahr bringen könnte. (...) 

 

Keine dieser Verhaltensweisen entspricht denen eines Journalisten oder eines Whistleblowers, und Assange ist keines von beiden. Dies wäre während des Kalten Krieges offensichtlich gewesen, wenn etwa ein ausländischer Staatsangehöriger beim Kopieren und Verbreiten von Hunderttausenden US-Militärberichten erwischt worden wäre. Das Internetzeitalter erleichtert das Durchsickern von Informationen, hat aber die Grenzen bei weitem nicht genug verwischt, um Assange zu decken. Hätten die USA es versäumt, ihn zu verfolgen, hätten sie ebenso gut aufhören können, Geheimnisse zu bewahren.“