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Wie sich der neue „Spiegel“-Chefredakteur schlägt

Wie sich der neue „Spiegel“-Chefredakteur schlägt Dirk Kurbjuweit (Foto: Ole Witt)

Und wie es mit Dirk Kurbjuweit weitergehen könnte, analysiert Wolfgang Messner.

Hamburg – Der ersten großen Ansprache des neuen „Spiegel“-Chefredakteurs war im Haus gespannt entgegengesehen worden. Die Redaktion erwartete nicht weniger als eine Regierungserklärung des neuen Chefs und eine – am besten mitreißende – Antwort auf die Frage: Wie soll es jetzt weitergehen?, schreibt Chefreporter Wolfgang Messner im aktuellen „kress pro“. Und weiter:

 

Die hohen Erwartungen konnte Dirk Kurbjuweit an jenem Montag Ende August nach den ersten hundert Tagen in seiner von ihm selbst als „Antrittsvorlesung“ bezeichneten Rede nicht einlösen. Es ging gemächlich zu. „Ich wäre fast eingeschlafen. So öde war das“, ätzt ein erfahrener Redakteur.

 

Seine rund 40-minütige Einlassung – online über Microsoft Teams übertragen – hatte der 60-Jährige morgens um zehn Uhr tatsächlich wie in einer Vorlesung im Audimax überwiegend vom Blatt gelesen, was nicht nur erfahrenen Redaktionsmitgliedern befremdlich vorkam.

 

Ob es Kurbjuweit durch solche Auftritte schafft, die von dem Putsch gegen Steffen Klusmann aufgewühlte Redaktion für sich zu gewinnen, bezweifeln nicht nur seine Kritiker. Immerhin 274 der mehr als 500 Redakteurinnen und Redakteure haben bei Klusmanns Demission eine in aller Eile verfasste Solidaritätsadresse unterzeichnet.

 

Mehr Mitarbeiter

Kurbjuweit sandte an die Geschäftsleitung und die Gesellschafter immerhin eine klare Botschaft: Er machte deutlich, dass auch er sehr wohl Ansprüche anmelden kann. Zum Beispiel, dass er für seine neuen Aufgaben gerne mehr Leute an Bord hätte. Genaueres ließ sich der 60-Jährige hierbei nicht entlocken, aber es dürfte sich nach Einschätzung von Insidern im Haus um eben rund 30 neue Stellen handeln.

 

  • Neuordnung an der Spitze
  • Änderungen in Online
  • Keine Doppelfunktion mehr
  • Kurbjuweits Ansprüche
  • Wer kommt nach Klusmann?

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