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Wird Google unser aller Chefredakteur?

Wird Google unser aller Chefredakteur? Andreas Häuptli

Google entziehe Website-Betreibern die Lebensgrundlage, fürchtet der Verlegerverband Schweizer Medien in einer Aussendung.

Zürich – „Google setzt die Medienbranche immer weiter unter Druck“, schreibt Andreas Häuptli, 
Geschäftsführer des Verlegerverbandes Schweizer Medien, in seinem Newsletter. und er nennt „drei Beispiele, die aufhorchen lassen“. 


Anfang des Jahres habe Google angekündigt, Third-Party-Cookies – die für die Medienunternehmen äußerst wichtig sind für die Werbesteuerung – im Chrome-Browser (Marktanteil weltweit: 70 Prozent) ab spätestens 2022 zu unterdrücken. 

Zudem habe diesen Oktober Google angekündigt, die Suchresultate noch ausgeklügelter anzuzeigen. Mit umfangreichen Snippets werden die Suchenden aber auch schon heute direkt auf der Google-Seite informiert. „Nutzer müssen also nicht mehr auf den Link zur Original-Website klicken“, so Häuptli.

 

Ebenfalls im Oktober wurde Google Showcase gestartet. „Google spielt sich jetzt auch noch als Chefredakteur des www auf. Der Tech-Gigant entscheidet mit welchen Medienhäusern zusammengearbeitet wird und damit auch, wer für seine Inhalte Geld erhält. Google gibt damit seine Neutralität auf“, erklärt der Verbandsgeschäftsführer.

Nun wolle Google die Medienwelt spalten und „den Widerstand gegen das in der EU beschlossene, aber bisher – aufgrund des Widerstands von Google – noch kaum umgesetzte Leistungsschutzrecht, zu brechen“.

Es gebe aber auch Positive Zeichen, denn das Bewusstsein bei den Verlegern wachse. Früher habe man sich geehrt gefühlt, wenn man von Google für ein eingereichtes Projekt über die DNI eine Unterstützung erhalten hat. „Letzthin hat sich ein Verleger auf meine Frage nach einem von Google mitfinanzierten Projekt schon fast dafür entschuldigt, Geld angenommen zu haben“, schreibt  Häuptli.